Wissenswertes über die Salzburger Festspiele

Wussten Sie, dass…?! – Zahlen, Daten und Hintergründe

Die Salzburger Festspiele wurden im Jahr 2020 hundert Jahre alt. Einige spannende Zahlen, Daten und Fakten, die die Dimension des „Kosmos Salzburger Festspiele“ verdeutlichen.

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Wussten Sie, dass…

… die Salzburger Festspiele als „erstes Friedenswerk“ gegründet wurden?

Es tobte noch der Erste Weltkrieg in Europa, als der Theatermann und Regisseur Max Reinhardt genau diese Formulierung in seiner „Denkschrift zur Errichtung eines Festspielhauses in Hellbrunn“ benutzte: 1917 sandte er dieses Schreiben an die Generalintendanz der k. u. k. Hoftheater in Wien. Mit dem Festspielhaus wurde es nichts, doch unter Max Reinhardts Federführung fanden 1920 die ersten Salzburger Festspiele statt. Mitten im Ersten Weltkrieg reifte also der Entschluss, die gegeneinander gehetzten Völker durch Festspiele miteinander zu versöhnen, ihnen ein vereinendes Ziel zu geben. Im „ersten Aufruf zum Salzburger Festspielplan“ (1919) stehen – unvergleichlich formuliert von Hugo von Hofmannsthal, dessen Geburtstag sich 2024 zum 150. Mal jährt, – der Friede und der Glaube an Europa im Mittelpunkt.

… es drei Gründerväter der Salzburger Festspiele gab?

Der Regisseur, Schauspieler, Unternehmer und Intendant Max Reinhardt erwarb 1918 das Schloss Leopoldskron und machte dieses damit auch zur „Wiege der Salzburger Festspiele“. Zu den weiteren Gründungsvätern zählen der Schriftsteller, Librettist und Lyriker Hugo von Hofmannsthal und der Komponist Richard Strauss.

In der Mozartstadt Salzburg, weitab von hektischem Großstadtgetriebe, „im Herz vom Herzen Europas“, sollen sich jeden Sommer die besten Künstler treffen, um Oper und Schauspiel auf die Bühne zu bringen – „von beidem das Höchste“, so schrieb es Max Reinhardt in der Gründungsschrift nieder.

Zu weiteren wichtigen Visionären in der 100-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele zählten unter anderem Dr. Franz Rehrl, ab 1922 Salzburger Landeshauptmann und Unterstützer der Salzburger Festspiele, der sein eigenes Geburtshaus im heutigen Toscanini-Hof abreißen ließ, um den Bau des Festspielhauses zu ermöglichen sowie Star-Dirigent Herbert von Karajan.

… die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele eng mit dem „Jedermann“ verbunden ist?

Als am 22. August 1920 das erste Mal die „Jedermann“-Rufe über den Domplatz hallten, war dies die offizielle Geburtsstunde der Salzburger Festspiele. Die Inszenierung am Domplatz – Max Reinhardt musste den damaligen Erzbischof Ignatius Rieder erst von der Idee einer Spielstätte überzeugen – gehört zu den Gründungsmythen der Salzburger Festspiele. Das Stück stammt aus der Feder von Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929) und ist nach dem Vorbild mittelalterlicher Mysterienspiele verfasst.

… es bisher ungleich mehr „Buhlschaften“ gab als „Jedermann“-Darsteller?

Für die begehrtesten Rollen der Salzburger Festspiele – den Jedermann und die Buhlschaft – kann man sich nicht bewerben: Man wird nach Salzburg geholt! In den 100 Jahren standen 18 Jedermänner auf der Bühne, aber 35 Buhlschaften. Zu den bekanntesten „Jedermann“-Darstellern zählten u.a. Attila Hörbiger, Will Quadflieg, Curd Jürgens, Maximilian Schell, Klaus Maria Brandauer, Helmut Lohner, Peter Simonischek, Cornelius Obonya, Tobias Moretti und Lars Eidinger. Robert Carsen wird Jedermann für die Salzburger Festspiele 2024 neu inszenieren. Philipp Hochmair spielt den Jedermann, Deleila Piasko gibt ihr Rollen- und Festspieldebüt als

Buhlschaft. Unvergessliche „Buhlschaften“ waren unter anderem Dagny Servaes, Grete Zimmer, Christiane Hörbiger, Senta Berger, Sunnyi Melles, Sophie Rois, Veronika Ferres, Marie Bäumer, Brigitte Hobmeier, Valery Tscheplanowa, Caroline Peters und Verena Altenberger.

… die wichtigsten Spielstätten der Salzburger Festspiele nur einen Steinwurf voneinander entfernt sind?

Die wichtigsten Spielstätten sind das Große Festspielhaus, die Felsenreitschule und das Haus für Mozart, die allesamt im Salzburger Festspielbezirk mit der berühmten Hofstallgasse liegen. Der Festspielbezirk wir umrahmt vom Herbert-von-Karajan-Platz mit der Pferdeschwemme aus dem 17. Jahrhundert, dem Toscaninihof mit Zugang zum Mönchsberg, dem Furtwänglerpark und dem Max-Reinhardt-Platz, wo sich zwei Kunstwerke der „Salzburg Foundation“ finden: der Anselm Kiefer-Pavillon und die „Gurken“ von Erwin Wurm. Zu den weiteren Spielstätten zählen unter anderem der Domplatz, das Salzburger Landestheater, die Kollegienkirche und die Perner-Insel in Hallein.

… es jährlich ein großes „Fest zur Festspieleröffnung“ gibt?

An diesem Tag, am 20. Juli 2024, verwandelt sich die gesamte Stadt in eine Bühne mit zahlreichen kostenlosen Veranstaltungen wie etwa Lesungen, Konzerte, Autogrammstunden mit Festspielstars oder dem Besuch von Proben oder öffentlichen Meisterklassen. Einer der Höhepunkte des Festes ist der „Salzburger Fackeltanz“, der um 22.30 Uhr am Salzburger Residenzplatz aufgeführt wird.

… der durchschnittliche Festspielgast 319 Euro pro Tag ausgibt?

Das ergab eine Studie der Wirtschaftskammer und die Eintrittskarten sind in diesem Betrag noch nicht enthalten. Festspielgäste bleiben im Schnitt sieben bis acht Tage und sind zu 80 % Stammgäste. 68 % aller befragten Gäste gaben an, die Festspiele jedes Jahr zu besuchen. Im Schnitt schaut man sich bei einem Aufenthalt fünf Vorstellungen an. 2023 kamen die Gäste aus 79 verschiedenen Nationen.

… viele Stars im Rahmen der Salzburger Festspiele entdeckt wurden?

Christiane Hörbiger, Plácido Domingo, Klaus Maria Brandauer, Peter Simonischek und Askim Grigorian: Mit ihren jeweiligen Festspiel-Debüts in Salzburg starteten die Karrieren dieser ganz großen Stars. Auch die Geigerin Anne-Sophie Mutter feierte ihr Debüt 1977 in Salzburg – mit keinem Geringeren als Star-Dirigent Herbert von Karajan als Mentor. Bis heute ein echter Glanzpunkt von einzigartiger Strahlkraft ist die Karriere von Anna Netrebko: Als die Russin 2002 als Donna Anna in der Oper „Don Giovanni“ in Salzburg debütierte, sorgte sie für eine „veritable Sensation“. Den Salzburger Festspielen ist sie bis heute eng verbunden.

… die Festspiele einen großen Kinder- und Jugendschwerpunkt haben?

So ist etwa der „Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor“ in großen Konzert- und Opernproduktionen eingebunden. In den angebotenen „Operncamps“ verbringen Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren eine Woche mit Künstlern und Pädagogen vor Ort und befassen sich mit großen Opernstoffen und präsentieren ihre eigenen Neuinterpretationen im Rahmen einer Abschlussaufführung. Die „Freunde der Salzburger Festspiele“ bieten dem jungen Kunstpublikum bis 26 Jahre eine ermäßigte Jahresmitgliedschaft von 30 Euro an. Diese beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, an „Junge Freunde“-Proben teilzunehmen.

… es ein Lokal gibt, das seine Speisen nach Festspiel-Stars benennt?

Mitten im Festspielbezirk gilt das „Triangel“ als Treffpunkt für Künstler ebenso wie für Festspielbesucher*innen und Adabeis. Anna Netrebko bezeichnete das „Triangel“ einmal als ihr „zweites Wohnzimmer“ und hier gibt sich tatsächlich das „Who is Who“ der Salzburger Festspiele die Klinke in die Hand. Für das leibliche Wohl und beste Atmosphäre sorgt seit vielen Jahren die Festspielwirtsfamilie Gensbichler, die die Lieblingsspeisen ihrer berühmten Gäste gerne nach ihnen benennt. So stand hier beispielsweise schon ein „Netrebko-Steak“ oder eine „Bartoli-Forelle“ auf der Speisekarte.

… es bei den Salzburger Festspielen eine Protokollchefin gibt?

Seit 1995 bekleidet die gebürtige Luxemburgerin Suzanne Harf dieses Amt. Sie ist damit die „First Lady“ der Veranstaltungen und kümmert sich um Premierenfeiern, Feste, Ehrungen, Empfänge und Auslandspräsentationen. Sie ist aber nicht nur ein Profi für Gästelisten, Menüabfolgen und Dekoration, sondern kennt auch den Dress-Code für den Festspielbesuch: Laut Etikette ist bei Herren nach Sonnenuntergang ein Smoking angebracht, bei Frauen ein Abendkleid, das zwar kurz sein darf, aber niemals ohne Strumpfhose getragen werden sollte. Für Theatervorstellungen und Matinees empfiehlt Suzanne Harf Damen ein elegantes Sommerkleid, jedoch nichts Schwarzes oder mit Strass. Tracht – etwa ein Dirndl mit schöner Seidenschürze – geht übrigens immer: Nicht nur für den Jedermann.

… 2024 die Salzburger Festspiele vom 19. Juli bis 31. August stattfinden?

Die Salzburger Festspiele gelten als das renommierteste Festival der Welt für Oper, Musik und Schauspiel und begeistern seit über hundert Jahren Besucher*innen aus aller Welt mit Kulturgenuss auf höchstem Niveau. Sie sind ein wahrgewordener Mythos, der die UNESCO-Weltkulturerbe Stadt alljährlich im Juli und August in eine große Bühne verwandelt! Mit 172 Aufführungen in 44 Spieltagen an 15 Spielstätten bieten sie eine unvergleichliche künstlerische Vielfalt, die mittlerweile Besucher*innen aus 79 Nationen begeistert. Die Salzburger Festspiele sind der kulturelle Höhepunkt eines jeden Jahres, bei dem die ganz großen Stars – von Dirigenten über Sänger bis hin zu Schauspielern, aber auch die ganz großen Orchester nach Salzburg kommen.

Weitere Infos zu den Salzburger Festspielen unter: www.salzburgerfestspiele.at


17. Juli 2024

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Andrea Bodner, Bakk. Komm.
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