25 Jahre Festspiele Golling
Die Burg Golling und Döllerers Stammhaus sind das Fundament der Festspiele Golling: Sie stehen für Kunst- und Kulturgenuss sowie Kulinarik auf Top-Niveau. Die vielfach ausgezeichnete Küche im Hause Döllerer und die Wiener Philharmoniker waren zwei wichtige Zutaten für das Erfolgsrezept der heutigen Festspiele Golling. Seit 25 Jahren gastiert auf der Burg Golling das ‚Who is Who‘ der Kunst- und Kultur-Szene, garniert mit den Gerichten aus der 5-Hauben-Küche von Spitzenkoch Andreas Döllerer. Diese Kombination ist wohl einzigartig und für viele Gäste sicherlich ein besonders reizvolles Genuss-Duett.
Begonnen hat alles mit Solokonzerten von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker rund um den Primgeiger Martin Kubik, welche 1998 und 1999 beim Döllerer stattfanden. Heute umfassen die Festspiele Golling 20 Vorstellungen mit bis zu jeweils 300 Besuchern. Als Hommage an die vergangenen 25 Jahre legten Hermann Döllerer und sein Team in der Programmierung der Jubiläumsausgabe sehr viel Wert darauf, mit jenen Künstlern zu feiern, welche diese Festspiele zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Der neue Jedermann-Darsteller der Salzburger Festspiele, Philipp Hochmair, sowie die Jedermänner der vergangenen 12 Jahre sind in Golling zu Gast, von Cornelius Obonya bis zu Tobias Moretti und dem dreifachen Nestroy-Preisträger Michael Mertens, einem der gefragtesten Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Fritz Karl und Elena Uhlig, Karl Markovics sowie Angelika Kirchschläger und Alfred Dorfer werden die Festspielbesucher im Burghof unterhalten. Ernst Molden und Herbert Lippert bringen die Wienerlieder auf die Burg Golling und Bass-Weltstar Günther Groissböck Beethoven, Brahms und Schumann. Vor oder nach den Vorstellungen sind die legendären Festspiel-Soupers im Döllerers Stammhaus ein beliebter kulinarischer Treffpunkt.
Künstlerspuren – ein Kunstspaziergang durch Golling
Golling war seit jeher ein Ort, in dem auch in der Vergangenheit viele große Persönlichkeiten auf ihren Reisen einen Stopp einlegten und gerne verweilten. Einige der ersten großen österreichischen Künstler, die ihre kreativen „Fußabdrücke“ in der Tennengauer Gemeinde hinterließen, waren Franz Schubert und Gustav Klimt. Während Franz Schubert 1825 an seiner großen Sinfonie in C-Dur arbeitete, machte er Halt im damaligen „Luftkurort“ Golling. In dieser Zeit wanderte er am Egelsee vorbei, rund um den Rabenstein. 1899 war der Maler Gustav Klimt in Golling auf Sommerfrische – dabei entstanden zwei bekannte Gemälde des Ausnahmekünstlers: Die „Kühe im Stall“ und sein erstes Landschaftsbild im quadratischen Format: „Ein Morgen am Teiche“, in dem er den Egelsee verewigte. Auch heute sind durch die Festspiele Golling viele renommierte Künstler*innen zu Gast und Hermann Döllerer war es ein ganz besonderes Anliegen, im Jubiläumsjahr zu Ehren dieser Persönlichkeiten mit den „Künstlerspuren“ ein neues Projekt ins Leben zu rufen. „Wie könnte man die Erfolgsgeschichte der Festspiele Golling feiern, ohne sich nicht ihrer Entstehung und ihrer Geschichte zu besinnen und dankbar darauf zurückzublicken“, betont Hermann Döllerer. „Wir möchten etwas kreieren, das über die Festspiele Golling hinaus Geschichten erzählt und den berühmten Künstlern eine bleibende Bühne bietet.“ Der Kunstspaziergang, der ganzjährig besucht und erlebt werden kann, führt vom Egelsee bis zu „Döllerers essbarem Garten“: Vom Klimt-Brunnen am Egelsee, über die Büste für Otto Schenk bis hin zu einer Stele für Peter Simonischek und einer „Klanghütte“ im Döllerer Essbaren-Garten. Und in den kommenden Jahren werden die Künstlerspuren laut Hermann Döllerer weiter ausgebaut.
„Festspiele Golling Inside“ – 5 Fragen an Hermann Döllerer, dem Doyen der Festspiele Golling
Anlässlich des Jubiläumssommers erzählt Hermann Döllerer über den Beginn und einen Vorschlag, der die Initialzündung für die Kunst- und Kulinarik-Festspiele in der Burg Golling war.
Hermann Döllerer, herzlichen Glückwunsch zum 25-Jahr-Jubiläum! Lassen Sie uns teilhaben an der Entstehungsgeschichte.
Hermann Döllerer: „Ich erinnere mich sehr gut daran … Es war Martin Kubik, damals noch ein ziemlicher ‚Jungspund‘ bei den Wiener Philharmonikern und ein echter Genuss-Mensch, der mir den – wohl nicht ganz uneigennützigen – Vorschlag machte: ‚Lade deine Stammgäste ein, wir spielen für sie auf der Burg und anschließend lädst du uns zum Essen ein.‘“
Haben Sie gleich zugesagt?
Hermann Döllerer: „Ehrlicherweise war ich anfangs diesem Vorschlag gegenüber eher zurückhaltend. Aber, weil er und seine Kollegen gute Stammgäste bei uns in Golling waren, sagte ich zu. Das war, ohne es zu wissen, der Grundstein für die heutigen Festspiele Golling. Wenn ich damals schon geahnt hätte, welche Dynamik sich in den Folgejahren daraus entwickelt, hätte ich wohl nicht so lange überlegt. 1999 schlug mir dann Susi Pecha, der Gattin des damaligen Geschäftsführers der Wiener Philharmoniker Peter Pecha, vor, im Jahr 2000 eine Konzertserie von Musikern der Wiener Philharmoniker rund um die Familien Pecha, Hellsberg und Hink zu planen. Dies war der Start für die ‚Kleinen Festspiele Golling‘.“
Dies ist jetzt 25 Jahre her – seitdem hat sich viel getan. Nicht nur im Hause Döllerer, sondern auch auf der Burg Golling, um sie ‚festspielfit‘ zu machen.
Hermann Döllerer: „Ohja, das waren wirklich andere Zeiten. Im Burghof wurde eine kleine Behelfsbühne errichtet. Bei Regen mussten die Konzerte in den Wappensaal der Burg verlegt werden. Ich kann mich auch erinnern, dass wir einige Male wetterbedingt in unsere Enoteca ausgewichen sind. Aber so ging es los und wir hatten anfangs jeweils bis zu 40 Gäste, die diesen intimen Rahmen genossen. Aber nicht nur das, es war von der ersten Stunde an immer die Kombination aus Kunst, Kultur und Kulinarik, die das besondere Flair ausmachten. Und immer mehr Gäste wollten vor oder nach dem Programm bei uns im Döllerer Stammhaus herrliche Gerichte genießen. Es entstand eine Dynamik, wie ich sie mir nie hätte vorstellen können. Die Burg wurde in den darauffolgenden Jahren ‚festspielfit‘ gemacht und wir bekamen die erste Version unserer jetzigen Festspielbühne, auch die Technik und das Interieur wurden verbessert. Der nächste Meilenstein war sicherlich der Umbau bei uns im Döllerer Stammhaus. Dadurch konnten wir das Angebot „Kunst und Kulinarik“ einer größeren Gästezahl anbieten. Zuletzt haben wir noch ein großes Sonnensegel im Burghof angeschafft, um das wunderbare Ambiente des Burghofs auch bei unbeständiger Wetterlage zu nützen.“
Genuss für alle Sinne und das innerhalb weniger Meter Entfernung – ist dies das Erfolgsrezept der Festspiele Golling?
Hermann Döllerer: „Ein lauer Sommerabend, das stimmungsvolle Ambiente einer Burg, Musik- Gesang-Theater auf höchstem Niveau, guter Wein und hochdekorierte Kulinarik: Dies alles sind Dinge, die unser aller Seelen in Schwingung versetzen und uns glücklich machen. Künstler, Besucher und auch unsere vielen Partner und Sponsoren schätzen die Soupers im Wirtshaus oder im Restaurant, die vor oder nach der Vorstellung auf der Burg Golling, die nur einen Katzensprung von unserem Stammhaus entfernt ist, genossen werden können. Und diese Symbiose ist die DNA der Kunst & Kulinarik Festspiele Golling.“
Apropos Genuss: Welcher Kulturgenuss erwartet die Gäste beim 25. Jubiläum der Gollinger Festspielen?
Hermann Döllerer: „Anlässlich unseres diesjährigen Jubiläums ist es für mich sehr wichtig, dass wir die 25. Festspiele auf der Burg Golling mit jenen Künstlern feiern, welche diese Festspiele prägten und zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Das war zwar nicht mit allen möglich – in diesem Fall müssten wir wohl noch einige Wochen anhängen – aber dafür werden einige ganz besondere Künstler auftreten. Die „Jedermänner“ der Salzburger Festspiele der vergangenen 12 Jahre sind zu Gast, von Cornelius Obonya bis zu Tobias Moretti und dem dreifachen Nestroy-Preisträger Michael Mertens, einem der gefragtesten Schauspieler im deutschsprachigen Raum, weiters Fritz Karl und Elena Uhlig sowie Karl Markovics, Angelika Kirchschläger und Alfred Dorfer. Ernst Molden und Herbert Lippert bringen die Wienerlieder auf die Burg Golling und und Bass-Weltstar Günther Groissböck Beethoven, Brahms und Schumann. Mitfeiern werden auch wieder viele Winzer*innen mit ihren ausgezeichneten Weinen und wir lassen uns von Andreas und Christl gemeinsam mit dem Döllerer-Stammhaus-Team dem Anlass gemäß kulinarisch verwöhnen!“
Festspiele Golling – Kunst und Kulinarik: Programm-Highlights der Jubiläumsausgabe von 27. Juni bis 29. August 2024 auf der Burg Golling:
11. Juli 2024 Michael Maertens – Von meinem Vater: Michael Maertens, dreifacher Nestroy- Preisträger, liest was ihm sein Vater, als er ein Kind war, so „vorspielte”. Joachim Ringelnatz, Fritz Grünbaum, Ephraim Kishon, Woody Allen, Heinz Ehrhardt, Georg Kreisler und viele andere …
11. August 2024 Tamara Metelka & Nicholas Ofczarek – Briefe von und an Milena: Seit ihren schauspielerischen Anfängen begeistern sich die beiden für Franz Kafka. Sie entführen das Publikum in dieser Lesung in den geistreichen, witzigen, verzweifelten, abgründigen, poetischen und grotesken Austausch der beiden Liebenden. Begleitet mit der Geige von Nikolai Tunkowitsch.
26. August 2024 Tobias Moretti – Am Anfang war nix: Tobias Moretti und der Akkordeonist Siggi Haider stellen ihr Programm unter das Motto des „Schöpfungsberichts”, mit dem der Komponist Werner Pirchner 1974 seine Parodie „Der Untergang des Alpenlandes” begonnen hat: „Am Anfang war nix.”
Alle Informationen zu den Festspielen Golling und dem Jubiläumsprogramm 2024: www.festspielegolling.at
Fotocredit: ©MARCSTICKLER